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You Xie zu Gast beim RCDS

Am 16. November 2017  war der Bamberger CSU-Stadtrat und chinesischer Intellektuelle You Xie mit seiner Frau Shenhua Xie-Zhang zu Gast beim politischen Stammtisch des RCDS im Schlenkerla. Er hat einen Vortrag zum Thema „Ich glaube, also bin ich politisch aktiv“ abgehalten. Dabei erzählte er von seinem spannenden Werdegang, von seinen Ansichten zum chinesischen Regierungssystem und zu politischen Themen in Deutschland, sowie Jamaika-Sondierungen und Landtagswahl 2018 in Bayern.

Seine Ehefrau Shenhua Xie-Zhang (CSU) berichtete von aktuellen Zuständen in China, die sich die Studenten aus der westlichen Welt kaum vorstellen können.

You Xie ist in China geboren und aufgewachsen. Er weiß also, was es heißt, in einem Land zu leben, in dem Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit eingeschränkt sind. Aber vor allem hat er gelernt, welch positive Auswirkungen Freiheit und christliche Werte für eine Gesellschaft bringen!

Deswegen setzt er sich als Journalist nicht nur für die Pressefreiheit vor allem in China ein. Er war über 12 Jahre Herausgeber von „European Chinese News“, seit 2006 gibt er die christliche Zeitschrift „Overseas Campus“ heraus. Er gehörte zu den 100 einflussreichsten Intellektuellen Chinas, außerdem ist er seit 2007 Vizepräsident der Association of Chinese Language Writers in Europe .

Er ist evangelischer Christ. Als solcher trägt er soziale Verantwortung. In seiner Familie spielte der Daoismus eine große Rolle. Daoisten schauen vor allem nach innen, Christen aber nach außen. Vor seiner Abreise nach Deutschland hat ihm sein Vater eine Aufgabe erteilt: „Sohn, sieh und lerne, wieso Europa so hervorragende Politiker wie Konrad Adenauer und de Gaulle hervorgebracht hat. Und warum nach dem Zweiten Weltkrieg eine Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich möglich war, China und Japan aber seit Jahrzehnten Feinde sind.“

Er ist zu dem Schluss gekommen: Das Christentum spielt dabei eine entscheidende Rolle und hat die Versöhnung zwischen den europäischen Ländern möglich gemacht. Denn sie alle glauben an denselben Gott. Und Gott ist Versöhnung. Er denkt auch, dass das Christentum bei der demokratischen Entwicklung geholfen hat. Wären nur fünf Prozent der Chinesen Christen, würde es sich eine große moralische und geistliche Kraft entfalten und die Bevölkerung sich rasend schnell entwickeln, hin zur Freiheit, zur bürgernahen Gesellschaft, zum Mehr-Parteien-System, zu einem unabhängigen Justizsystem.

Sein Motto ist – frei nach John F. Kennedy: „Frage nicht, was deine neue Heimat für dich tun kann, sondern was du für deine neue Heimat tun kannst.“ Also ist er in der Bamberger CSU aktiv und sitzt auch im Stadtrat. Denn er kam mit leeren Händen in seine neue Heimat, jetzt hat seine Familie alles, was sie sich erträumt haben. Deshalb möchte er etwas zurückgeben.

Die Studenten fragten, wie er zum Stimmenkönig der CSU bei den Kommunalwahlen 2014 geschafft hat, glücklich sagte er, ein kluger Wahlkampfslogan sei sehr wichtig. Der Wahlkampfspruch soll den Wählern „Wer, Was, Wie“ zeigen. Sein Wahlkampfslogan 2014 lautet: Ich bin ein Bamberger, ich stehe für Bamberg, Ente gut, alles gut. Wenn man es liest, hat man sofort eine Verbindung zur Person (You Xie). Ah! Der Chinese am Kranen, der seinen Lebensunterhalt durch das Betreiben eines Imbisses verdient und hauptberuflich eigentlich als Journalist und Schriftsteller ist.

„Ente gut, alles gut!“ bleibt 2020 noch als Wahlkampfspruch? „Nein, dann wäre es langweilig. Es sollte heißen: China Im Gesicht, Bamberg im Herzen, Yes, YOU can!“ , so der Wahlkämpfer You Xie.


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