Gedenken an Hans Wölfel ?>

Gedenken an Hans Wölfel

Am 3. Juli 2018 fand das Gedenken an Hans Wölfel an seinem 74. Todestag auf dem Bamberger Friedhof statt. Die Gedenkfeier wurde von Schülern und Lehrkräften des Franz-Ludwig-Gymnasiums gestaltet. Für die Stadt Bamberg nahm der Bürgermeister Dr. Christian Lange (CSU) an der Gedenkfeier teil. Mit dabei war – neben anderen – auch CSU-Stadtrat You Xie.

Der Förderkreis macht sich zur Aufgabe, die Erinnerung an Hans Wölfel zu pflegen. Dies liegt ebenfalls im Interesse der Stadt Bamberg und des Erzbistums Bamberg.
Der Förderkreis sucht ebenso die Zusammenarbeit mit allen Bamberger Organisationen, die das Andenken der Opfer des Nationalsozialismus wahren.

Hans Wölfel wurde am 30. März 1902 in Bad Hall geboren. Er war ein Jurist. Der Vater von Hans Wölfel war ein aus Untermerzbach in Unterfranken stammender Kunst- und Handelsgärtner, der sich in Bad Hall niedergelassen hatte, die Mutter stammte aus der Steiermark. Ab 1913 besuchte Wölfel zunächst zwei Jahre das Gymnasium der Benediktiner in Kremsmünster, anschließend nahm ihn sein Onkel Johann Wölfel, der im Dorf Ebing nahe Bamberg Pfarrer war, bei sich auf, sodass Wölfel im Bamberg das Gymnasium besuchen und dort 1922 das Abitur machen konnte.

Im Juli 1943 äußerte sich Wölfel anlässlich einer Urlaubsreise im Kreis von Bekannten über die politische Lage. Er sagte, der Krieg könne nicht mehr gewonnen werden und Hitler sei der größte Wortverdreher aller Zeiten. Eine der Zuhörerinnen, eine junge Frau und NSDAP-Mitglied, denunzierte ihn. In den Verhören durch die Gestapo erklärte Wölfel, dass er bestimmten Lehren des Nationalsozialismus auch jetzt noch nicht zustimmen könne, da sie seiner christlichen Überzeugung widersprächen. Wölfel wurde in Berlin inhaftiert, vor den Volksgerichtshof gestellt und wegen Wehrkraftzersetzung am 10. Mai 1944 zum Tode verurteilt. Am 3. Juli 1944 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch Enthauptung hingerichtet.

Nicht alle, die vor dem Volksgerichtshof standen und wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt waren, wurden zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung Wölfels muss daher als die bewusste Beseitigung eines Mannes gedeutet werden, der die Ideologie und den Machtanspruch des Nationalsozialismus ablehnte. Die Kraft zu dieser Haltung kam aus seiner religiösen Überzeugung.


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